Hallo MaidenMotherCrone,
ich mache mal einen Anfang. Manchmal brauch ich bei solchen Fragen auch etwas Zeit, oder Nachfragen vom Fragensteller, also vielleicht komme ich auf manche Gedanken erst in ein paar Tagen.
1. Kind:
Verk. Gebärmutterhals festgestellt, dann 3 Tage Krankenhaus mit Lungenreifespritzen. Danach zu Hause schonen. Zuerst war ich sehr verunsichert und hatte Angst, daß das Kind zu früh kommt. Da sich der Gebärmutterhals etwas erholt hatte, wurde ich zuversichtlicher. Ich habe es mir zu Hause gemütlich gemacht und mich auf ruhige Wochen zu Hause eingestellt. Da ich keine Wehen hatte, habe ich dann doch dran geglaubt, daß die Schwangerschaft nochlänger dauert.
Am Ende der 33. SSW hatte sich der Gebärmutterhals doch wieder verkürzt und meine Ärztin hat mir einen Cerclagering gelegt.
In der Zeit habe ich mich eigentlich gar nicht mit einer drohenden Frühgeburt auseinandergesetzt. Ich wollte so etwas nicht lesen. Ich dachte, wenn es passiert, will ich nicht schon vorher über die Risiken Bescheid wissen.
Ein paar Tage später (33+5) hatte ich dann einen Blasensprung. Auf der Fahrt ins Krankenhaus habe ich mich schon auf einen Kaiserschnitt eingestellt. Weil ich noch keine Wehen hatte, habe ich erstmal einen Magnesiumtropf bekommen und die Ärzte wollten, die Schwangerschaft irgendwie bis zum Ende der 34. SSW bringen.
Bei dem Gedanken, habe ich wohl sehr sparsam geguckt, meint mein Mann. Es war das absolute Notfallkrankenhaus, dort wollte ich eigentlich gar nicht mein Kind bekommen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dort noch ein paar Tage zu liegen mit gesprungener Fruchtblase. Dann gingen auch die Wehen los, nach 2 Stunden war meine Tochter da.
Die Geburt war dort sehr blöd. Es haben so viele im Kreißsaal gewartet: 2 Hebammen und 2 Gynäkologinnen waren dabei, dann noch 2 Kinderärzte und Kinderkrankenschwestern.
Obwohl meine Tochter gleich geatmet hat, wurde sie gleich auf die Intensivstation gebracht, ich habe sie nur ein paar Sekunden angucken können.
Die Schwestern und die Stillberatung auf der Frühchenstation waren sehr gut.
2. Kind
Alle haben mir Mut gemacht, daß jede Schwangerschaft anders ist und daß es nicht wieder zu einer Frühgeburt kommen muß. Es war auch eigentlich immer alles okay, mal ein bißchen Aufregung beim Zuckertest.
In der 28.SSW war dann der Muttermund allerdings fingerdurchlässig, weil ich noch eine leichte Blutung hatte, war ich 3 Tage im Krankenhaus. Der Gebärmutterhals war noch okay. Weil ich eben schon einmal eine Frühgeburt hatte, wurde ein Test gemacht, der die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt in den nächsten 2 WOchen vorraussagt. Der Test war positiv also habe ich die Lungenreife bekommen.
Bis dahin dachte ich noch, daß ich es zum ET schaffe. Aber dann war mir irgendwie klar, daß das auch wieder nichts wird.
Mir wurde dann auch nicht mehr richtig Mut gemacht.
Nach 2 Wochen war das Kind noch im Bauch, und habe innerlich auf diesen blöden Test geschimpft.
Ein paar Tage später (30+3) hatte ich nachts so ein merkwürdiges Gefühl im Bauch, mein Mann hat Senkwehen vermutet, er ist Gynäkologe... Wir sind ins Krankenhaus gefahren, um ein CTG zu schreiben, das war ohne Wehen. Bei der Untersuchung war aber klar, daß die Geburt schon losgegangen ist. Ein Wehenhemmer hat nix gebracht, ca. eine Stunde war meine 2.Tochter da.
Weil die Kinderärztin und Kinderkrankenschwester im Nebenzimmer gewartet haben, durfte ich meine Tochter ganz kurz auf der Brust liegen haben. Das war toll.
Beim 2. Kind war ich sehr viel entspannter in dieser blöden Situation. Obwohl meine beste Freundin mir schon oft gesagt hat, daß sie es bewundernswert findet, wie ruhig und entspannt ich schon beim 1. Kind gewirkt habe, als sie auf der Frühchenstation war.
Ich wußte vorher, daß meine Kinder im Bauch nicht unterversorgt waren. Viele Frühchen sind ja zu leicht, sind unterversorgt usw. Da war schon immer sehr froh, daß sie der Schwangerschaftswoche entsprechend entwickelt waren. Sie hatte zum Glück auch im Krankenhaus keine Infektionen, und konnten einfach in Ruhe weiterwachsen. Das Milchabpumpen hat beide Male geklappt und das Stillen hinterher auch. Da war ich beim ersten Kind auch sehr unsicher, beim 2. war ich mir sicher, daß das wieder alles klappt, weil ich das schonmal geschafft habe.
Die Diagnose, daß die Schwangerschaft wahrscheinlich nicht bis zum ET geht, war schon total blöd. Es ist so schwierig zu beschreiben.
Vorher dachte ich immer, daß eine Frühgeburt automatisch Kaiserschnitt bedeutet, davor hatte ich Angst. Und da bin ich dankbar, daß meine Kinder in diesen Ausnahmesituationen wenigstens "normal" geboren wurden.
edit. ist jetzt doch länger geworden als ich dachte.... 