Liebe yyalraune,
ich kann mir gut vorstellen, dass du zur Zeit belastet und auch verunsichert bist. Das erste Lebensjahr unserer Kinder fordert uns enorm viel ab (alle weiteren auch
). Erfahrungsgemäß geht es für viele Mütter, die in ihrem Umgang mit dem Baby einen Weg einschlagen, der vielleicht etwas abseits des „Hausbrauches“ liegt, in einem großen Maße darum, SICHERHEIT nicht nur in dem zu finden, was sie tun, sondern diese Sicherheit auch nach Außen auszustrahlen.
Ich kann dir mit Gewissheit sagen, dass du in deinem bedürfnisorientierten, akzeptierenden Umgang mit deinem Baby auf einem guten Weg bist. Klar gibt es auch andere Ideen, wie man mit einem Säugling „tun“ kann – versuch dich davon abzugrenzen und nicht zuviel Energie dafür zu verschwenden, dich mit Dingen auseinanderzusetzen, die sich von vorneherein für dich nicht richtig anfühlen.
Ich glaube, dass viel Sachinformation und fundiertes Wissen dabei helfen können, mehr Sicherheit zu gewinnen und innerlich ruhiger zu werden in dem, was man tut. Erstaunlicherweise hören viele Außenstehende damit auf, einen mit „guten Ideen“ zu bombardieren, sobald man ihnen nicht mehr das Gefühl gibt, man würde sie um Rat fragen. Vor allem Schwiegermütter scheinen oft richtiggehend zu „riechen“ ;), wenn man sich in manchen Punkten nicht ganz sicher ist.
Zu deinen konkreten Fragen:
Kann ich mein Kind tatsächlich verwöhnen, indem ich es rumtrage oder sie bei mir habe?
Nein, kannst du nicht, dein Baby wird sich daran gewöhnen, immer ganz nah bei dir zu sein, dennoch wird es, wenn es soweit ist, sich von dir ablösen.
Sollte ich versuchen sie an den Kinderwagen zu gewöhnen?
Wenn dir der Kinderwagen praktisch erscheint, und es dich ein wenig entlasten würde, wenn deine Kleine von anderen Familienmitgliedern, die vielleicht nicht so gerne tragen, herumkutschiert werden könnte, dann könntest du es versuchen. Viele Kinder lieben den Wagen, viele auch nicht, beides ist absolut im Normbereich.
Sollte ich meine Arbeitspläne zugunsten meines Kindes verschieben? Oder es doch weiter mit der Eingewöhnung bei der Tagesmutter versuchen?
Diese Frage solltest du vielleicht eingehend mit deinem Partner diskutieren. Überleg genau, wo deine Priorität liegt, was wirklich wichtig ist für dich, wie sehen eure finanziellen Möglichkeiten aus, wie schauts mit deiner beruflichen Karriere aus?
Diese Entscheidung verlangt innere Klarheit, dann wird es bei Bedarf auch möglich sein, eure Kleine gut einzugewöhnen. Schön übrigens, dass es bei deinen Eltern so gut zu klappen scheint, das ist eine unheimlich wertvolle Ressource.
Du wirst sehen, es kommen wieder Phasen, in denen auch deine Tochter sehr entspannt sein wird, ich denke mir, es ist liegt ganz oft auch daran, wie manche Kinder „präsentiert“ werden, und wie reflektiert die Eltern sind – das ist aber nur meine persönliche Meinung.
Ich wünsch dir erstmal alles Gute und hoffe, dass du dich bald wieder ein wenig besser fühlst. Als Tipp noch: wir haben einige seriöse Artikel zu diesem Thema auf unserer Website, vielleicht magst du da mal reinschnuppern.
Alles Gute! 