ich habe auch während der Schwangerschaft meine Magisterarbeit fertiggeschrieben (unterbrochen von einer wirklich schlimmen Dauerkotzphase), dann Kind, dann letzte Prüfungen, nebenher Arbeit, Umzug, Bewerbungen.
wenn ich so lese, was du alles stemmst, wird mir aber noch mal ganz anders - es sind bereits Kinder da, der Umzug hat große Auswirkungen auf euren gesamten Lebensalltag (alles neu, keine Betreuung etc), und dann noch die Plazenta-Geschichte.
also zuallererst:
Lass dich krankschreiben! Ganz wichtig auch, um später noch eine Verlängerung für den Abgabetermin deiner Arbeit zu bekommen. Und erkundige dich vorher auf dem Prüfungsbüro, wie das Prozedere ist (bei mir zB: alles was über 2 Monate hinausgeht, muss nicht nur ärztlich, sondern amtsärztlich bescheinigt werden. und zwar zum Zeitpunkt der akuten Erkrankung, also sich hinterher noch wegen Schwangerschaftsbeschwerden krankschreiben lassen, geht nicht)
Hat deine Uni einen Kindergarten? Bei uns an der Uni gibt es eine Kita, die immer ein paar Kapazitäten offen hat, um "akute Fälle" aufzunehmen, auch zB von Gastwissenschaftlern. Bei uns an der Uni gibt es ein Familienbüro - dorthin würde ich mich wenden, die können sich da vielleicht auch ein bisschen reinhängen, schließlich geht es um deinen baldigen Abschluss.
Könnt ihr euch eine Haushaltshilfe leisten? Das Geld würde ich investieren, damit du dich wenigstens vom Putzen etc. befreien kannst. In eurer Situation habt ihr sicher auch Anspruch auf Familienhilfe. Frag beim Sozialamt nach. Ich hab selbst schon als Familienhelferin gearbeitet, mehrfach bei schwangeren Frauen, Männer auf Arbeit, schon Kinder da - ganz ähnliche Situation wie bei euch.
Pack alle unausgepackten und nicht lebensnotwendigen Kisten in eine Kammer und Tür zu. Wenn es nicht grade die Sommerklamotten sind, dann muss das halt einfach liegenbleiben bis Oktober. Ich mach mir da auch immer so Druck - aber inzwischen habe ich schon unausgepackte Kisten zwischen verschiedenen Wohnungen hin- und hergezogen - wenn es nicht anders geht, kann ich so eine Kiste auch mal 2 Jahre zulassen. Das Problem ist eher der Druck, den man sich selbst macht - alles möglichst schnell fertig eingerichtet zu haben.
und zu dem Streit mit deinem Mann: kenne ich auch. Beide fühlen sich voll ausgelastet, in ihrer Überforderung unverstanden und so weiter. Wenn dein Mann nicht mehr leisten kann/will gerade und das Gefühl hat, du jammerst ihn nur voll - dann versuch du doch erst mal zu reduzieren. Mach dir selbst einen Stundenplan - so und so viele Stunden bin ich heute Hausfrau und Mutter - und ab so und so viel Uhr ist Schluss. Also spätestens nach dem Abendessen ist Feierabend - Kinder ins Bett und dann auch selbst die Beine hochlegen. Mittagspäuschen machen, dich auch mit den Kindern ein Stündchen hinlegen etc. Nicht versuchen, schnellschnell noch in einer ruhigen Minute dies und jenes zu erledigen. Gestalte dir selbst deinen Arbeitstag als Hausfrau und Mutter - und mach dann aber auch Schluss, schon dich.
Alles Gute! Heute hört sich das ja auch schon ein bisschen besser an.